Histamine – Was wirklich dahintersteckt
Histamine rufen für gewöhnlich keine positiven Assoziationen hervor. Gerade wenn es um Wein geht, bekommen viele Menschen schon bei der bloßen Erwähnung Kopfschmerzen. Dabei sind Histamine grundsätzlich gar nichts Schlechtes! Was es mit den Vorurteilen auf sich hat und was bei Histamin-Unverträglichkeit Sache ist, erfahrt ihr hier.
Normalerweise ist Histamin nämlich sogar ein sehr nützlicher Botenstoff. Er hilft beispielsweise, Abwehrreaktionen wie Juckreiz oder Kopfschmerzen bei Allergien auszulösen. Wenn solche Symptome allerdings auch beim Weinverzehr auftreten, ist möglicherweise eine Histamin-Unverträglichkeit der Grund. Diese entsteht, wenn der Körper den Stoff nicht ordnungsgemäß abbauen kann, weil ein Mangel an den dafür zuständigen Enzymen besteht. Leider ist die Unverträglichkeit, wenn vorhanden, angeboren – und das, so ungerecht es erscheinen mag – größtenteils bei Frauen.
Eine solche Intoleranz kann sehr nervig sein. Doch die größten Übeltäter sind meistens gar nicht die Weine, sondern andere Lebensmittel wie Salami oder Käse. Weine hingegen enthalten für gewöhnlich nur wenige Milligramm Histamin. Dabei kann als Faustregel angewandt werden, dass Rotweine mehr enthalten als Weißweine. Bei Letzteren ist es meist weniger als ein Milligramm pro Liter, während Erstere etwa das Dreifache enthalten. Dies liegt darin begründet, dass Histamine im Wein vor allem bei biologischem Säureabbau im Gärungsprozess entstehen. Und dieser findet nun mal beim Rotwein deutlich mehr statt als beim Weißwein.
Wer Histamine also nicht verträgt, sollte sich nach Winzern umschauen, die Weine mit reduziertem Histamingehalt anbieten, wobei Weißweine da natürlich grundsätzlich besser geeignet sind. Für gesunde Erwachsene ist ein Tagesmaximum von 10 mg Histamin allerdings unproblematisch – solang in Maßen genossen wird, ist also nichts zu befürchten…